Mittwoch, 31. Oktober 2007

Schulalltag

Einen Tag vor dem Einzug in ein echtes eigenes Zimmer - obwohl es wirklich schön in Janas WG ist - freue ich mich darauf, endlich nach 1,5 Monaten meine Koffer auszupacken und mich häuslich einzurichten...
Bis dahin kann ich allerdings einiges aus meinen Schulen berichten. Gestern hatte ich eine meiner 13erinnen und ließ mir von ihr erzählen, wie ihr denn - da sie vor zwei Wochen auf einer Klassenfahrt nach Deutschland war - Berlin so gefallen hat, was sie unternommen haben und was es so zu essen gab :-). Nun, tatsächlich haben die Lehrer ein sehr klassisch-touristisch und geschichtlich ausbalanciertes Programm auf die Beine gestellt. Fernsehturm, Reichstag, Brandenburger Tor, Checkpoint Charlie, Mauerüberreste, Potsdam und Sachsenhausen. Docha uf die Frage hin, was ihr denn nun am Besten gefallen oder sie beeindruckt hätte bekam ich eine klare Antwort: Jägermeister.
Oh - mein - Gott. Achja, und Currywurst. Eine wirklich schöne Kombination. Ich äußerte meine spontane Gefühlsregung (mein mir angeborenes Gesichtverzerren mit dementsprechender Lautäußerung: uuuurg!).
Heute nun hatte ich ihre beste Freundin, auch 13erin, bei mir im MFL (Modern Foreign Languages)-Raum sitzen und prompt hatte ich die Frage: Was magst du denn nicht an Jägermeister?! So schnell hat es sich rumgesprochen und es war wohl auch das erste, was ihr ihre Freundin von meiner Stunde berichtet hat (da müht man sich ab, Wissen zu vermitteln und dann das *g*). Doch schnell steckte mir eine Lehrerin warum die Mädels so scharf auf das Gesöff sind - sie durften, unter Aufsicht, eins, zwei Gläschen trinken und waren dann leicht angeheitert so überzeugt von ihren Deutschkenntnissen, dass sie sich mit dem ganzen Pub unterhalten haben. Nur, so meinte die Lehrerin, sei es nun meine Aufgabe, dieses Sprachselbstbewusstsein auch in die Nüchternheit hinüberzuretten ;-)!! Mal schauen, was sich da machen lässt...
Doch leider hatte ich heute auch nicht so helle Schüler, die allerdings ihre fehlende Aufmerksamkeit und den spontanen (Basis)Vokabelverlust auf die Ferien schoben. "Miss, in den Ferien bin ich immer um 12 oder 1 aufgestanden, das ist jetzt voll ungewohnt, wieder so früh raus zu müssen..." Kenn ich, mir geht's genauso...
Ich habe nun auch nach einem Monat entdeckt, dass es einen Bus gibt - direkt von meiner "neuen" Haustür bis vor die Schultore der Northolt High School - Ersparnis: 20 min. Fußweg, 2 Busse, 1 tube, 10 min. Fußweg, Zeit, viele Nerven und ca. 4 Pfund pro Tag *yeah*! Nunja, des Weiteren wurde ich heute leider vom Pech verfolgt - ich sage nur undichte Wasserflasche und kompletter Tascheninhalt. Handy konnte gerettet werden, neuer Schulblock und Notizbuch leider nicht. Aber es hätte schlimmer kommen können, oder?
Jetzt sitze ich eigentlich an meinen Vorbereitungen, doch ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, euch an meinem Tag teilhaben zu lassen...

Mittwoch, 24. Oktober 2007

"...god saaaahaaahaave the Queeeeeeen!"

In den letzten Tagen war hier ziemlich viel los… nicht nur für mich, da meine Eltern hier waren und auch meine liebe Kathi, sondern auch die Rugby-WM wurde entschieden (Süd Afrika hat im Übrigen gewonnen, sie waren auch die klaren Favoriten) - Janchen und ich sind mit meinen neuen flatmates Kiri und Mark ins „New Inn“ gegangen. Ein richtig typischer englischer Pub in South Ealing und Kiri hat dort mal für einige Zeit gekellnert, daher gab’s die eine oder andere Runde Freibier :-)!
Die Stimmung war der reine Wahnsinn, in Trikots gekleidete, gutgelaunte Engländer, die sich ans Herz fassen und die Nationalhymne singen/grölen. Auf jeden Fall war es, neben den WG-Abenden bei Janchen und denen mit Kathi meiner family, einer der schönsten Abende hier. Es war auch einfach schön, so viele neue Leute und eben meine Kiwis näher kennen zu lernen – und ihr werdet sie lieben…
Meine Eltern waren nun eine komplette Woche hier und wir haben wirklich viel gesehen und unternommen – eins der Highlights letzter Woche war das Rugby-Match der London Wasps vs. die London Irish (siehe dazu Janas Blog *London based*) und eine Bustour durch ganz London… auch meine Mum und ich konnten der Versuchung Häagen Dasz nicht widerstehen und am Dienstag Abend waren wir in Queen’s Musical „We will rock you“ in der Tottenham Court Road – mit leckerem Toffee-Popcorn ausgestattet.

Gerade haben wir hier half term und so konnten Jana und ich gestern erstmal durch die Stadt kullern und ins British Museum gehen… die Fülle an Exponaten und Themen ist einfach enorm und so hielten wir uns vor allem in dem beeindruckenden Kuppelsaal auf und relaxten…











Gestern Abend hat mich Jana zum ersten Mal gezeichnet – und ich finde es faszinierend, ihr beim Zeichnen zuzuschauen; es hat auch etwas sehr Beruhigendes. Übrigens malt sie mich auch gerade in diesem Moment… vielleicht dürft ihr die Ergebnisse mal sehen?

Leider hat sich jedoch eine meiner Schulen beim Zahlen meines Gehalts vertan und da nun Ferien sind und das finance office der Schule nicht offen ist, gehe ich nun finanziell auf dem Zahnfleisch… ich hoffe, dass sich das bald bessert… Spenden sind willkommen ;-)!

Ansonsten haben wir heute vor allem aufgeräumt und eingekauft, denn heute Abend muss ich erstmal aus dem Gästezimmer ausziehen (entweder zu Jana kuscheln oder auf die bequeme Couch, mit der ich schon Bekanntschaft machen durfte), da Daves Schwester für zwei Tage vorbeikommt. Ich bin schon sehr gespannt, ob sie auch so lieb ist wie er… man sagt, Geschwister seien die einander genetisch nächsten Verwandten (Lars?! Sind wir uns sooo ähnlich?). Des Weiteren genießen wir das englische Fernsehen mit tollen Shows wie Dragon’s den (eine Runde von stinkreichen Finanzinvestoren „casten“ Erfinder mit profitablen Ideen – verrückte Sachen werden dort vorgestellt, aber auch voll der Scheiß wie ein Smiley-Bällchen, das Kinder dazu bringen soll, fasziniert ins Klo zu starren und dann auch zu treffen oder ein Golfschläger mit Wasserwaagen, die den Schlagwinkel verbessern) und einer sehr sexuellen Köchin namens Nigella Irgendwas („that satisfies me… squeeze it and stuff it… uuuuuuh“ – oder so ähnlich *g*). Wie man sieht, ist hier viel zu tun und so grüße ich euch ganz lieb und setze mich wieder vor den magischen Fernseher.

Freitag, 19. Oktober 2007

heute nur mal Fotos

...ein paar kleine Impressionen der letzten Tage. Da sie so ereignisreich waren, berichte ich einfach nächstes Mal -



Freitag, 12. Oktober 2007

what a difference a day makes...

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll... am Besten heute mal ganz knapp ein Überblick über die letzten 48 Stunden. Kathi kam am Mittwoch an (oh mein Gott, wie unglaublich schön!), doch leider hat sich das Verhältnis zu meiner landlady drastisch verschlechtert (sie schiebt immer alles auf ihren Mann, der mich mitten in der Nacht angerufen und die Mietkonditionen im Alleingang ändern wurde, z.B. keine Besucher (!), teurere Miete, extra für WLAN etc.) und einige andere echt strange Dinge, die ich euch gern erzähle, sobald ich wirklich drüber lachen kann. Nunja, tatsächlich kam es so weit, dass Kathi und ich spontan unsere Sachen gepackt haben und in meine Schule geflohen sind.
Dort griffen mir sofort meine Mentorin und andere Lehrer unter die Arme, hörten sich alles an, redeten mir gut zu und ich wurde sogar mit Sack und Pack (und Kathi!) zu Janas WG gefahren, wo wir nun tatsächlich unterkommen durften. Ich fühlte mich für einen Moment an den Song "Streets of London" erinnert - "and she carries her home - in two carrier bags...". Eine blöde Situation und doch eine unglaubliche Erfahrung, von (neuen und alten) Freunden aufgefangen und beschützt zu werden. Was täten wir nur ohne Freunde?! Tatsächlich habe ich nicht mehr vor, in die "Elmstreet" zurückzukehren und von daher müssten etwaige liebe Postkarten einen anderen Weg nehmen (mailt mir einfach, ihr Lieben...) oder sie sind für immer verloren.
Wie es nun aussieht, werde ich wohl in eine Kiwi-WG einziehen (also eine mit Neuseeländern :-), die total laid back und humorvoll rüberkommen) und es ist krass, doch all diese Entscheidungen fielen innerhalb weniger Stunden, unglaublich, doch manchmal muss man eben schwierige Entscheidungen treffen. Besser so, als abzuwarten (und Tee zu trinken ;-)) und die kostbare und eigentlich wundervolle Zeit hier in London verstreichen zu lassen und sich mit unnötigen Problemen und schlechten Gefühlen rumzuschlagen.
Heute hatten wir dann auch einen wunderschönen "WG-Abend" - Jana, Dave, Olli und Kathi und ich als Asylbewerber. Es war total genial und lustig... ein echter Lichtblick nach diesem Ende mit Schrecken.

Montag, 8. Oktober 2007

sight seeing

Heute war es endlich so weit - heute haben wir die ultimativen London-Top sights bestaunt, d.h. in erster Linie Big Ben, Houses of Parliament, Westminster Abbey (aus der Ferne) und das London Eye/Tate Modern. Unglaublich ist, wie lange man tatsächlich unterwegs ist und wie gefühlt wenig man an einem Tag schafft... doch es war wieder wundervoll und auch wenn mich die Sehnsucht etwas plagt und einiges hier durchaus kompliziert sein kann (kryptisch?) war es einfach sehr schön, auch mal ganz touristisch unterwegs zu sein.
Genial ist auf jeden Fall die Tate Modern, die bald mal von innen erkundet werden muss. Auch wenn uns Sue, Janas Vormieterin, mit hochgezogenen Augenbrauen erklärte, dass sie eher für die National Gallery zu haben sei (eher die alten Meister), so haben Jana und ich doch das Interesse für moderne Kunst gemeinsam, was sehr schön ist.
Doch dann setzte ich endlich meinen geheimen Plan in die Tat um und verschleppte Jana in besagten Häagen Dasz Café... oh mein Gott, ich habe mich schuldig gemacht, denn leider muss sich nun auch Jana in die Riege der Hägen Dasz-Süchtigen einreihen :-). Und so sahen wir direkt nach dem Eiskonsum aus... dieses Eis macht glücklich!!!
Vom Leicester Square verschlug es uns nach Camden Town und dort in eine total bunte und versteckte Ecke namens Neal's Yard, ein ziemlicher Geheimtipp und für mich bisher einer der schönsten, wenn nicht d e r gemütlichste, Flecken Londons.
In Neal's Yard jedenfalls existert ein wundervoller und niedlicher Laden mit Perlen und Anhängern, Schmuckbedarf jeglicher individueller Couleur. Naja, und wer Jana und mich kennt, weiß, dass wir dort eine halbe Ewigkeit verbrahct haben und am Schluss mit selbstgemachten Schmuckstücken nach Hause gingen... wie wundervoll!
In der Nähe der tube Station Covent Garden gibt es einige sehenswerte und verführerische Läden, einer, der es uns besonders angetan hat, war dieser:
alles bunt, vieles individuell designt und gute Laune verbreitend. Doch auch das Shoppen kam heute nicht zu kurz und so hat sich Jana einen richtig chicen schwarzen Übergangsmantel gekauft und ich habe dem Drang einfach nachgegeben, der mich hier in London schon seit ein paar Tagen verfolgt und mir...

diese genialen Chuck All Stars zugelegt... ja, es war eine Sünde, aber sie haben nach mir gerufen und so sind sie seit heute Abend mein Eigen und dürfen neben meinem Kopfkissen schlafen. Nachti, ihr Lieben! :-)

Sonntag, 7. Oktober 2007

a night out in Soho

Hallo ihr Lieben!

Nun ein kurzer Bericht von Freitag Abend/Nacht! Dave, Janas lieber Mitbewohner, der eigentlich Graphikdesigner ist, hat uns mitgenommen in d a s Party-Stadtviertel Soho, im Herzen der Stadt. Es war unglaublich, wie viele Leute dort unterwegs waren, ich habe später versucht, ein paar Fotos von den Straßen zu machen, doch alles, was dabei rauskam, war das:






Nunja, wie man vielleicht sieht, hatten wir extrem viel Spaß - zuerst im King George, dann in nem anderen Pub inmitten der Partymeile und dann sind wir ab ins "Ghetto" - einem coolen gay Club in der Nähe derOxford Street.


Doch vorher schoss Jana noch ein paar, wiederum künstlerisch wertvolle, Fotos, die ihrem Gemütszustand zu diesem Zeitpunkt der Nahct meiner Meinung nach gut Ausdruck verleihen ;-)





Ein rundum gelungener Abend mit Dave, der im Übrigen durhaus ein paar Sätze deutsch sprechen kann und auf dessen Aussprache wir mächtig stolz waren. Doch nach einigen Pints (Memo an mich - 4 wären definitiv genug!) kam er nicht umhin, ein paar schmutzige, doch bestimmt in etwaigen Bewerbungsgesprächen nützliche Sätze zu erlernen (das ist doch unser Job, von wegen Vebreitung deutscher Sprache und Kultur, oder Jana?!?), wie etwa "Fick mich" - ohja, nur Dave hatte zuerst leichte Artikulationsprobleme und machte daraus "Film mich!" Na, wenn das nicht naughty ist?!

Und so tanzten und tanzten wir - wurden auf dem Klo von ein paar Frauen angebaggert, bekamen von betrunkenen Lesben Schminktipps und torkelten zufrieden nach Hause. Um ca. 5 fiel ich dann auf der WG-Couch in einen komatösen Tiefschlaf und, glaubt mir, Samstag ging nicht mehr viel *G*! Aber trotzdem war es das wert - trotz hangover. Meeehr!! Oh, doch die Soho-Tagestour ist nur verschoben, nicht aufgehoben!

Freitag, 5. Oktober 2007

Hello Miss!

Juhu! Freitag!! Heute also mein erster freier Tag (ansonsten ab sofort der Montag) und endlich Zeit, meine Wäsche zu waschen (was wirklich nötig war). Nunja, auf jeden Fall begab ich mich in einen Londoner Waschsalon, der auch im Übrigen genauso trostlos aussah, wie man das von Mr. Bean kennt, und dann ab an die Maschine. Denkste. Ich hab nichts verstanden und der Inhaber-Inder hat mir erstmal mit verständnisloser Miene die (für mich zumindest) tückischen technischen Feinheiten dieser Monsterwaschautomaten erklärt… als ich das meinem Süßen schrieb, erinnerte er mich gleich daran, wie ich meine Kathi kennen gelernt habe… nunja, das hatte damals auch etwas mit meinem fehlenden Verständnis für Waschapparate zu tun :-)! Wie du siehst, Kathi-Maus, es ist noch nicht wirklich besser geworden mit mir, aber immerhin hatte es auch was Gutes…

Nun hängt also Eileen’s ganzer Garten voll mit meiner Wäsche und ich genieße die Sonne, die uns heute überrascht hat. Endlich hat, nach langem Hin und Her, nun auch mein Stundenplan den Weg zu mir gefunden und so setzt sich langsam alles.

Seit gestern fühle ich mich nun auch als echtes Mitglied des Lehrerkollegiums („member of staff“), denn: Ich habe ein eigenes Passwort für die SchulPCs, ein echtes Lehrerkürzel (das ich natürlich schon wieder vergessen hab…), hänge im Lehrerzimmer rum (das absolut niemals und unter gar keinen Umständen von Schülern betreten werden darf!), wurde zum Lehrer-Dinner eingeladen, habe eine Einladung auf eine Fachmesse und darf sogar Schüler ermahnen und meines Unterrichts verweisen *höhö* (nein, das werde ich hoffentlich nie müssen :-))! Aber besonders süß finde ich, dass die Schüler mich jetzt mit den Worten „Hello Miss“ oder „Good Morning, Miss“ grüßen und ich gestern mit dem Direktor, im Übrigen einem echten Sir (!), und der Schulleitung am Lehrertisch gemittagt habe… merkwürdig, ich fühle mich noch gar nicht so erwachsen und doch habe ich jetzt auch eine große Verantwortung zu tragen, will meine Aufgaben gut erfüllen und mit Spaß an die Sache gehen.

Und weil das letzte Foto so bescheiden war, hier noch eins, zwei Fotos der Drayton Manor, die einfach so wunderschön aussieht.

Ansonsten habe ich mir heute eine englische SIM-Card gekauft und texte jetzt fröhlich vor mich hin… für heute Abend hat Jana vorgeschlagen, dass wir uns nach Soho aufmachen, dort ist ihr WG-Mitbewohner Dave zu einer Party eingeladen und wir hängen uns dran. Mal schauen, was da für ein Völkchen rumläuft (wenn ich Jude sehe, mach ich ein Foto für dich, Kathi ;-))! Und morgen (yipiee! Samstag) werden wir, nachdem wir den zu erwartenden Rausch ausgeschlafen haben, mal ein schönes Häagen Dasz-Café aufsuchen (ich schleife Janchen da einfach rein *g*, sie weiß noch nichts von meinem evil plan) und dann vielleicht mal die Vintage-Shops und Antiquariate von Soho im Tageslicht bewundern. Übrigens werde ich wohl jeden, der mich an einem Samstag hier besucht, auf einen dieser unglaublichen Märkte schleppen… also seid gewarnt! Das sind übrigens die besagten megatollen Ohrringe vom Portobello Market… und ein Foto als Lebensbeweis!

Mittwoch, 3. Oktober 2007

London Life

Mittlerweile 2 Wochen hier, fange ich langsam an, mich als echte Londonerin zu fühlen - ich entschuldige mich für alles (auch wenn ich nicht schuld bin), rattere Höflichkeitsfloskeln runter, sitze gelangweilt im Bus und kann mit dem Wechselgeld umgehen.

Zeit nun ein erstes kleines Fazit zu ziehen. Gute Entscheidung nach London zu gehen? Ja, in jedem Fall, auch wenn die kulturelle und sprachliche Umstellung auf komplett englisch (und nicht nur Uni oder Urlaubs-Englisch, sondern sämtliche Lebensbereiche umfassend) mir etwas zu schaffen macht, so bereue ich doch nicht, hierher gekommen zu sein. Jetzt jedoch, wie versprochen, erst einmal ein paar kleine Impressionen meines brandneuen Alltags.

Hier also der Ealing Broadway, bzw. die Seite, die etwas davon abgelegen ist. Traumhaft und irgendwie typisch englisch aussehend, oder?




Und so sieht eine zufriedene Jana an einer Ealinger Busstation mit leichtem Seitenwind aus ;-)! Das war bei unserem ersten Besuch in Ealing und das Wetter war beneidenswert... doch ich fang jetzt nicht, wie alle Engländer, an über's Wetter zu philosophieren (das ist, glaube ich, ansteckend!!)





Stattdessen präsentiere ich euch lieber ein leicht verk***es Foto der Drayton Manor... nunja, ich hab's vom Bus aus geschossen und ihr solltet mal sehen, wie Londoner Busfahrer so rumpreschen, der Wahnsinn!




Und, zu guter Letzt, hier mein privatpersönliches Portal zur Außenwelt... Trost, Ablenkung und Arbeitsgerät in Personalunion. Im Hintergrund ein unmöbliertes, aber deshalb nicht minder vollgepfropftes, Zimmer, welches ich stolz mein Eigen nennen darf.



Ansonsten habe ich mein Fensterbrett mit Fotos und Karten dekoriert, damit ich meine Liebsten immer sehen kann. Mein Stundenplan ist leider immernoch nicht fertig, aber das wird sicherlich noch. Viel Papierkram und Organisatorisches war zu erledigen und nun heißt es, die Schüler kennenzulernen, dazu dann hier mehr.

Montag, 1. Oktober 2007

woman@work

Heute nun also mein erster Tag in school… und well, Drayton Manor ist wirklich eine außergewöhnlich gute Schule. Lustig ist, dass es wohl 1600 Schüler und 200 Lehrer dort gibt, die sich nicht einmal alle gegenseitig mit Namen kennen und die Schulgebäude in ihrer Gesamtheit riesig und extrem weitläufig sind – trotzdem erzählen mir alle Lehrer, das sei ja soo eine kleine Schule und alles so beengt. Die sollten mal zu uns kommen :-)!
Heute erfuhr ich dann erstmal, dass Northolt eigentlich meine Stammschule ist und nicht Drayton – das kann lustig werden und morgen muss ich um einiges früher aufstehen um zu dieser Schule zu gelangen. Total lustig finde ich, dass mir Joan Tobin (head of modern foreign languages an der Drayton) verraten hat, dass die Northolt High School berühmt ist hier in England – und jetzt wird’s spacig: Es gab eine reality TV-Serie, in der der Northolt-Schulchor begleitet wurde. Sie begannen als blutige Anfänger und ohne wirkliches know-how und haben dann in den USA Gesangsunterricht bekommen – und das alles war auf BBC zu sehen letzten December und 2.5 Millionen Briten sahen allein schon die erste Folge!! Der Chor vertrat auch England auf mehreren internationalen Wettbewerben, u.a. in China. Wie cool ist das denn?! Joan meinte, vielleicht haben die noch eine Kopie davon rumliegen, das würde ich mir natürlich supergern anschauen. Oh, und ich hab mir vorgenommen, mich im Chor zu engagieren, wenn sie mich wollen :-)!
Ansonsten ist es hier im Ganzen nicht minder stressig, deshalb hab ich leider auch nicht geschafft, Bilder einzustellen, was ja rein layout-technisch etwas sehr schade ist, aber das wird vielleicht bald besser, mal schauen. Ich vermisse euch, auch wenn ich momentan sehr schlecht erreichbar bin und auch nur selten ins Netz kann, entschuldigt bitte. Auf jeden Fall lese ich eure Mails und freue mich sehr darüber… ich hab euch lieb!!

Free at last?!

Zuerst einmal muss ich mich bei euch dafür entschuldigen, dass ich mich in den letzten Tagen nicht wirklich oft gemeldet habe… das wird sich nun hoffentlich bald ändern. Ihr müsst euch die letzten Tage ungefähr so vorstellen: Ein Haus wird komplett vom Fußboden bis zum Dach renoviert – alle Wände, Fußböden und selbst die Fußleisten, Treppe… nunja, das bedeutet immerhin einigen Stress und Dreck. Dazu kommt allerdings noch, dass es einiges zu erledigen und zu besichtigen gibt. Doch dazu später. Auf jeden Fall sind nun die Fußböden fertig und mein Zimmer im Elmbank Way steht – nunja, bis auf die Möbel, die noch ihren Weg hierher finden werden, also gilt es weiterhin, es sich auf der großen Luftmatratze bequem zu machen und aus dem Koffer zu leben. Jana und ich glauben jedoch mittlerweile, dass es mit all diesen Anfangsschwierigkeiten und Unwägbarkeiten ist wie vermeintlich mit Geburtsschmerzen – es ist furchtbar, unglaublich stressig, aber man vergisst es bald und es wird überdeckt von all dem Schönen, das daraus erwächst :-).
Es wäre auch merkwürdig, wenn alles von Anfang an glatt gehen würde und auch wenn es gerade eine holprige Phase ist, so war es im Endeffekt bisher gar nicht so schwierig, sich hier zurecht zu finden. Dazu beigetragen hat mit Sicherheit auch, dass Jana und ich uns hier gemeinsam durchgeboxt haben… das war echt super und auch wenn Jana heute in ihre eigene WG gezogen ist, werden wir auf jeden Fall einiges zusammen unternehmen.
Gestern nun, nachdem wir zwei Tage lang im Haus gewerkelt hatten (siehe Fußleisten…) haben wir uns endlich mal auf den Weg nach Notting Hill gemacht. Well, den Travel Bookshop haben wir noch nicht gesehen, dafür aber den echt freakigen Portobello Market besucht und auch gleich zugeschlagen bei einem Paar grüner Ohrringe und einer lilafarbenen retro Riesentasche (die soooo toll ist, dass Jana sie in gelb hat)… Danach ging es in die riesige Oxfordstreet, die es unbedingt eingehender zu beshoppen gilt.


Zu guter Letzt machten wir uns auf nach Camden Town, dem In-Viertel, um dort im Dublin Castle (s. oben, auch Amy Winehouse, die in Camden wohnt, ist dort oftdem Delirium nahe zu sehen! Dabei sieht es so harmlos aus im grellen Tageslicht...) tanzen zu gehen. Also ich muss schon sagen, das war einfach genial – schon nach einem Bier hatten wir neue Bekannte, nach zweien haben wir getanzt und gelacht und nach dem dritten hielt uns nichts mehr. Es war einfach total geil und muss wiederholt werden. Doch noch etwas brachte der Abend mit sich. Als Jana kurz nach draußen ging, lief sie direkt Kati, über den Weg, einer total lieben und coolen Kanadierin, die wir gerade einige Tage zuvor im London Backpackers kennen gelernt hatten!! Unglaublich, dass wir sie wieder getroffen haben, im riesigen London. Im Schlepptau hatte sie ihre neuen, unglaublich lieben WG-Mitbewohner… und zu ihrer Housewarming Party geht’s dann wieder gen Richtung Northern London. Auf jeden Fall begeleitete uns ein schwerer Lachanfall durch die Straßen von Camden Town – und alle 30m erkundigten sich fragwürdige Gestalten, ob wir „etwas brauchen“… also es mag schon etwas gefährlich und zwielichtig dort sein, doch zum Feiern ist es 1a.

Nun ein kurzer Kommentar meinerseits zu den Londoner Nachtbussen – gibt es auf diesem Erdenrund mehr als 3 Menschen, die dieses System verstehen?! Und falls ja, warum gehöre ich dann nicht dazu? Es ist einfach furchtbar zu versuchen, mit dem Nachtbus quer durch die Stadt zu brausen. Doch falls es sich nicht vermeiden lässt, dann sollte man sich vorher fix schlau machen, denn im, nunja, angeheiterten Zustand sind die Karten auch nicht besser zu deuten ;-)!
Nun ist es bereits Montag Morgen und in weinigen Stunden beginnt mein erster Schultag. Free at last? Nunja, zumindest in der Hinsicht, dass die großen Arbeiten am Haus morgen beendet werden und ich dann in meinem eigenen Zimmer auch mal die Tür hinter mir zumachen kann, was auch mal ganz schön ist. Bald werden dann auch die ganzen Fotos ihren Platz finden… es ist schön, die Liebsten auf Fotos zu sehen und vor allem meinen Schatz. Hier kommt ein gaaanz liebevoller Kuss für meinen Bernd!! Ich liebe dich und ich vermisse dich sehr… Gute Nacht, ihr Lieben!