Freitag, 25. Januar 2008

glücklich

So fühle ich mich. Verliebt wie ein Teenager bin ich, unzählige Schmetterlinge habe ich in meinem Bauch und vielleicht ist es auch noch der sich hier viel zu früh einfindende Frühling, der dazu beiträgt, dass mein Herz ganz voll ist und ich euch einfach alle umarmen könnte.
Ich genieße einfach alles hier – mit Janchen, ihrer und meiner WG sein zu dürfen, Yoga zu machen, immer wieder Bibi auf dem MP3-Player zu hören (ja, infantile Verhaltensweisen macht mich glücklich), einen günstigen Obst- und Gemüsehändler zu finden (so was gibt’s hier!! Wer hätte das gedacht?!), endlich einen richtigen Geburtstagskalender zu besitzen und hoffentlich keinen von euch Lieben mehr zu vergessen, Komplimente für meine nun längeren Haare zu kriegen, viel laute Musik zu hören (anscheinend sind meine Nachbarn taub?), sich geliebt zu fühlen, viel mehr triple cheesy bites Pizza zu essen, als man eigentlich runterkriegt und auch ein wenig mehr Bier zu trinken, als es schicklich ist.

Auch an meinen Schulen fühle ich mich erst jetzt so richtig angekommen und meine Arbeit füllt mich im Moment richtig aus, auch wenn diese kleinen Stinker einem manchmal den letzten Nerv rauben können. Doch ich mache jetzt viele eigene Sachen und habe mich ziemlich „freigeschwommen“, was wirklich gleichzeitig Herausforderung und Motivation ist.

Es war so richtig, das hier zu machen und es zeigt mir so viel – wie wichtig mir meine Freunde und meine Familie sind, wie wichtig und umwerfend es ist, neue geniale Menschen, Freunde, kennen zu lernen und wie stark Liebe sein kann. Da musstet ihr jetzt mal durch, auch wenn manchen unter euch das Ausdrücken von Gefühlen etwas schwerer fällt: Ich freu mich auf euch und so lange schawenzel ich hier mit meinem Janchen durch die Gegend und wir machen das Beste aus unserer Zeit.
(Habe gerade beschlossen, dass ich das hier wirklich so einstelle, wie es mir in die Tasten kommt :-) – ihr lest das Ergebnis.)

Aber soll ich euch mal verraten? Ich bin nicht die erste mit verfrühten Frühlingsgefühlen – Kiri ist auch bis über beide Ohren verliebt und selbst Kurt hat jetzt eine feste Freundin und feurige Brasilianerin gefunden und bei einigen von euch ist ja auch so einiges los, nicht wahr *g*?
Eure tanzende Leene

Donnerstag, 17. Januar 2008

paperweight

Frei nach Stephen Fry’s Vorbild kommt hier nun das, was unter meinem gedanklichen Briefbeschwerer (paperweight) so liegen geblieben ist – eher kleine Beobachtungen des Alltags, die sonst untergehen würden.

Um einmal die Frage zu beantworten, was Janchen und ich hier eigentlich so machen, hier ein paar aktuelle Projekte:

* selbstgemachte Arbeitsblätter mit Aufgaben verschiedener Couleur zu verschiedener Musik
(Mia, Toten Hosen, Fanta 4, Farin Urlaub, die ärzte…)

* Vokabelliste zu Sonnenallee (weil man ja von unseren A-levels nicht erwarten darf, dass sie
sich das selbst raussuchen; Order von oben)

* ein selbst gebasteltes (und mit Hilfe von meinem Pa, Dave und Janchen produziertes)
„Problemquartett“ à la Doktor Sommer-Team mit Bildchen, Vokabeln, Problem und Lösungen
(und optionalem Schwarzen Peter)

* Sprachspiele und was die guys noch so zum Reden verleiten könnte

* selbst gedrehte Videos von meinem (nicht ganz freiwilligen) Bruder, seinen Kumpels und Kathi
zeigen, in denen sie ihre Hobbies beschreiben + anschließendes Ratespiel (sie finden euch alle total süß!)

* Klausur-Korrekturen (ab und zu, habe schon meinen ersten echten Lehrerrotstift)

* mündliche Prüfungen abhalten (habe sogar schon einen sonst toughen Schüler zum Weinen
gebracht – aus Versehen… nee, wirklich!)

* mit den Prüflingen die Fragebögen zu verschiedenen Themen (z.B. der von mir gehasste
Fremdsprachenunterrichtsklassiker Umwelt…) durchgehen und ihnen bei der Beantwortung
der Fragen (natürlich auf deutsch) zur Hand gehen

* „Abi“-Präsentationen mit den Schülern überarbeiten und üben

* ab und zu: Funktion und Verwendung eines Wörterbuches erklären (da die uns hier öfter mal
als wandelnde solche missbrauchen)


Und dann passieren mir so wundervolle Gespräche wie dieses:

Schülerin [sitzt über einem Deutsch-Fragebogen] Miss!! Miss!!
Ich: Ja?
Sie: Muss ich das auf Deutsch beantworten oder kann das auch auf Englisch sein?
Ich [schaue finster drein…]: Nee, eigentlich auf Suaheli oder wahlweise in Mandarin.
Sie: Echt??!


Das sind die Momente, in denen ich bitte einfach gehen möchte, aber egal. Schön war auch eine der ersten Stunden in Drayton Manor:

Lehrer: „Miss kommt aus Deutschland. Ratet doch mal aus welchem Gebiet.“
Schüler: „Österreich?“

Naja, das war einmal vor nicht allzu langer Zeit... Außerdem sammeln Janchen und ich immer wieder gerne deutsche Wörter, die auch im Englischen ihre Verwendung finden, wie (die etwas ausgefalleneren)
* zeitgeist (hat auch Brad Pitt letztens in einem Interview verwendet, ist jetzt superchic)
* wanderlust
* doppelganger
(das mit dem Umlaut klappt noch nicht, aber selbst Oli meinte, das Wort wäre hier gerade sehr modern)
* schadenfreude
* to spritz sth.
* heimat

* verboten (= strictly forbidden)
* über-/ uber (Vorsilbe, die man so ziemlich vor alles setzen kann, um es noch geiler klingen zu
lassen wie: übersweet, übersinger etc.)

Ansonsten halte ich einen meiner (englischen!) Lieblingskollegen von der wahnwitzigen Idee ab, ein Projekt zur Wiedereingliederung Ostpreußens nach Deutschland zu starten. Mittlerweile will er T-Shirts drucken und die ersten Familien pressewirksam nach Polen schicken und er fragte mich, ob wir dann auch Königsberg zurückhaben wollen, wenn wir schon mal dabei sind. Oh Mann, ich liebe Freaks.

Und wo wir schon einmal dabei sind – hier die ungefähren Rahmenthemen für die Sprachen-A-levels an einer meiner Schulen:

französisch: Literatur, Poesie, Philosophie
spanisch: Literatur, Südamerika, Franko
deutsch: Holocaust, Wiedervereinigung
(ohne Kommentar)

Dann lässt sich noch sagen, dass Ashtanga Yoga nur was für ganz Harte ist; dass irgendwie ein beruhigendes Gefühl ist, gleich neben einem Krankenhaus zu wohnen und dass baked beans und banoffee pie echt verdammt lecker sind; dass der von Dave, Jana und mir geplante Wikipedia-Eintrag zum Post-Futurismus dummerweise schon existiert und wir uns wieder mit der Frage beschäftigen müssen, was eigentlich danach kommt und, dass Japanische Riesenkrabben echt eklige Viecher sind, denen ich bitte max. in meinem naechsten Leben begegnen moechte.
Das war’s auch schon - ich drück euch ganz doll!!! Eure Leene

Mittwoch, 16. Januar 2008

Vom kleinen Maulwurf…

[Vorsicht! Schmutziger Eintrag]

Was ich euch nun zu sagen habe, mag für zarte Seelen etwas verstörend sein. Doch weil es mich so überrascht und erstaunt hat und ich es aber nun doch einige Male von einander nicht bekannten Engländern gehört habe, muss ich es mit euch teilen. Ich werde es andeuten. Sagen wir mal, es geht um einen etwas abseitigen Fetisch, der uns Deutschen per se unterstellt wird.
Sagen wir es mal so - der Stereotyp besagt, dass wir Deutschen gern auch (Vorsicht!) unsere Körperausscheidungen jeglicher Couleur leidenschaftlich in das Liebesspiel einbeziehen.
Eklig? Nunja, aber ich habe es nun mal von mehreren Seiten bestätigt/erzählt bekommen (eine dieser Quellen war mein Deutschlehrer *tssss* ;-)).
Schön daher auch eine grandiose Entdeckung, die Jana und ich gemacht haben – die uns Deutsche aber leider immer tiefer kollektiv reinreitet.


In England ist jetzt tatsächlich das (deutsche!) Kinderbuch „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ erschienen. Man schaue sich das Buch mal bitte an – dort werden die verschiedenartigsten Tierexkremente mit den Ausscheidungen auf dem Kopf des Maulwurfs detailliert verglichen. Toll. So wird das wohl nichts mit der Bereinigung unseres Images. Da müssen wir wohl durch :-)!!



Diesen Riesenmaulwurf (samt „Kopfbedeckung“) traf Jana übrigens im Foyles, einem der berühmtesten Buchläden der Welt. Doch auch dort lauert das Schmutzige an jeder Ecke oder, in diesem Fall, hinter dem Schaufenster.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite (und wieder in einem Buchladen) tranken Janchen und ich dann ausgiebig Kaffee und Kakao um uns weiter durch ein paar Bücherstapel zu graben und dieses Schätzchen zu finden (aus dem Empfehlungsregal der Mitarbeiter!!):



So muss das sein. Und so weit ich mich erinnern kann, kommen in den 13 ½ Leben auch keine Fäkalien vor – so wird das auch was.

Back in Town (zwei Mal)

Und so landete ich am 20.12. auf dem Flughafen Schönefeld. Der Landeanflug schon löste bei mir die ersten kleinen Freudentränen aus und als mich dann ein großes Plakat der Berliner Morgenpost (mit Umlauten...) begrüßte, konnte ich mich kaum noch beruhigen. Abgeholt wurde ich von meinem Lars, seinem Kumpel und meiner lieben Omi. Es ist einfach schön gewesen – Berlin, Falkensee mit meiner ganzen Familie.
Nach einem gemütlichen Quatsch-Abend gingen meine andere Omi und ich nachholen, was mir in London wirklich gefehlt hat – Weihnachtsmarkt plündern und in Ruhe (fast idyllisch!) shoppen gehen. Der Höhepunkt des Nachmittags war dann Der goldene Kompass und unser Lieblingszimtkaramellpopkorn.
In den folgenden Tagen wurde dann ein Spieleklassikermarathon ausgetragen – Scrabble, 20 questions, outburst, Trivial Pursuit.
Als Bernd dann endlich angekommen ist, haben wir uns gleich am nächsten Tag auf den Weg zu Julia & Christian gemacht. Der kleine Moritz wurde mit einem Dinobuch bedacht. Ich muss übrigens zu meiner Schande gestehen, dass ich mich am Silvestermorgen fast verquatscht hätte…

Ich [mit Katerkopfschmerzen]: Hey Moritz, wie gefällt dir denn dein neues Dinobuch?
Er: Ganz toll.
Ich [fast im Halbschlaf]: Naja, hat ja auch Bernd ausgesucht.
Er [entrüstet]: Aber das hat doch der Weihnachtsmann gebracht!
[Moritz guckt ungläubig – ich denke nur: Mist!! Ääääääh…]
Ich: Na klar! Aber auch der Weihnachtsmann braucht seine Informanten…
[*puh* - das war haarscharf… doch Moritz schaut zufrieden… wäre beinahe der Grinch des Jahres geworden…]

Man klebe mir also bitte den Mund zu in Gegenwart von Kindern (Notiz an mich: Lehrerberuf überdenken?!).
Für alle Handballinteressierten an dieser Stelle noch ein Hinweis – Berlin hat ein Handballteam in der 1. Bundesliga: Die Füchse. Lars, mein Vater, einige gute Bekannte und ich waren bei einem Spiel in der Max-Schmeling-Halle. Erwähnte ich, dass ich Handball liebe? Auch wenn ich immer noch ein gutes SSV Falkensee-Spiel jedem anderen (Nationalmannschaft ausgenommen) vorziehe.

Weihnachten war wie jedes Jahr einfach wunderschön – ich liebe ja Überraschungen und Geschenke (bekommen und geben). Nur leider wurden nacheinander alle Familienmitglieder krank und so mussten vor allem Bernd und meine Mutti über die Feiertage einiges auskurieren.
Leider musste mein Schatz dann wieder nach Hause (und wurde von meiner bezaubernden Julia nach Göttingen chauffiert, was angesichts seines Gesundheitszustandes – inkl. hohem Fieber - auch wirklich gut war – Dankeschön Süße!!).


Dann blieb noch Silvester. Gleicher Ort wie letztes Jahr, ungefähr gleiche Besetzung, nur alle ein Jahr älter und vielleicht etwas weiser? Ein wirklich denkwürdiger Moment, als Christian, Steve, Kathi und ich auf dem Balkon in den Himmel starrten und noch einmal ein Fazit unseres Jahres 2007 zogen und unsere Wünsche für 2008 teilten. Mein Jahr bestand übrigens zum Großteil aus Warten (nicht zuletzt wegen der FLA-Sache).
Doch ich muss unbedingt noch erwähnen, wie uns Julia und Christian bewirtet haben und dazu bedarf es nur zweier Worte: Perfektes Dinner.
Und ich nenne nur ein paar zufällig ausgewaehlte Bestandteile: geniale Tischdeko mit Sinnspruch und Speisekarte, Blumen, Sushi, zweierlei Fleisch, selbstgemachte mousse au chocolat (auch in weiß und mit Blattgold!). Vielen Dank, ihr Süßen!
Dann ging es wieder zurück nach London und ab in den englischen Alltag…