Freitag, 23. Mai 2008
bald...
Donnerstag, 15. Mai 2008
„Was ist denn jetzt so besonders an Brighton?“
Einmal dort angekommen, zog sich Janchen mal wieder eine ihrer geliebten Karten aus dem Automaten (gibt’s in jeder größeren Stadt!) und zeigte uns den Weg zum (steinigen) Strand.
Ich weiß auch nicht, eigentlich soll das Meer doch beruhigend wirken… bei mir ist es leider nahezu wirkungslos und nachdem ich meine Süßen mit Steinen bepackt und genügend Steine gesammelt hatte, war mir auch schon wieder langweilig :-)
Und als wir uns gerade fragten, was denn jetzt so toll an Brighton sein soll, fanden wir uns in einer der mir von Joan Tobin empfohlenen Laines wieder. Das sind kleine Gassen, noch viel enger als in Göttingen und diese sind voll von Läden, die ganz außergewöhnliche Sachen verkaufen. Ich musste so aufpassen, denn da mir hier zu Unrecht letzten Monat Steuern abgezogen wurden, war das mit dem Shoppen etwas heikel.
Brighton sei auch die Stadt der Überraschungen und als wir aus der südlichen Laine herausgegangen sind, standen wir von einem orientalischen Palast!!!
Diesen extravaganten Royal Pavillion hat George III. erbauen und mit chinesischem Interieur dekorieren lassen. Doch wir entschieden uns dafür, uns stattdessen, wie so viele Menschen an diesem Tag, einfach auf die Wiese in die Sonne zu legen und zumindest zu versuchen den neben uns Tai Chi oder Qi Gong praktizierenden, spärlich bekleideten Menschen mittleren Alters und Haarwuchses auszublenden.
Der entspannteste Teil dann fand in der North Laine statt und wir saßen in einer sehr bunten, veganisch-familien-orientierten Gasse und ließen es uns bei Fosters und Cola gut gehen.
So angeheitert ließ ich mich dann auch dazu hinreißen, Janchen zu zeichnen – und was soll ich sagen? Ich glaub, man erkennt sie, oder? Krass…
Wie man sieht, hatten wir wirklich einen wunderschönen Tag in Brighton und verließen es erst in den Abendstunden als die ersten Wolken aufbrachen und der Regen prasselte.
Alina & Silka
Heute war wieder einmal eine dieser „letzten Stunden“ mit meinen A-levels und zu diesem Anlass habe ich Alina mit in die Schule genommen, die meinen Schülern als „Anschauungsmaterial“ diente *g*!
Es war wirklich ein schöner Tag und am Ende der Stunde überreichten mir Katie und Christie eine süße Karte und ich brach das erste Assistant-Gesetz: Do never ever touch a student. Doch ich musste sie einfach umarmen, denn sie haben in den letzten Wochen wirklich hart gearbeitet, haben sich stark verbessert (möchten auch Deutsch studieren) und ich war außerdem ganz gerührt von ihrer Karte…
Jetzt geht es hier auch dem Ende zu mit großen Schritten und ich habe mal ein Foto gemacht um mich bei euch zu bedanken und zu zeigen, was ihr mir für süße Post hierher geschickt habt… das sind nicht einmal alle (und auch ohne die Pakete, Päckchen und Umschläge), nur die, die mir zuerst zwischen die Finger kamen… und ich freu mich doch immer so über Post.
Vielen lieben Dank an euch, ihr Lieben!
Eigentlich sollte Alina nur für ein paar Tage bei mir bleiben, doch wir hatten soviel Spaß und es gefiel ihr so gut hier, dass wir den Scherz, den Flug umzubuchen, schnell in die Tat umsetzten.
Schnell fanden wir uns Samstag in der Stadt wieder – bei strahlendem Sonnenschein, der übrigens die ganzen 2 Wochen anhielt und dazu führte, dass selbst die Anzugmenschen sich in der Mittagspause auf den Grünflächen sonnten. Hier seht ihr die Victoria Embankment Gardens.
und den Beweis, dass es die "guten alten" Routemaster noch gibt... oh Gott! Bin ich froh, dass ich nicht mit so einem Ding im Winter zur Schule fahren musste.
Darauf folgte die mittlerweile so typische Tour von Trafalgar Sq., Banqueting House, Big Ben…
Nachmittags trafen wir Silka und Janchen an der Westminster Abbey und zeigten uns gegenseitig, was wir tagsüber erstanden hatten.
Um 7:30 wurden wir dann ins Globe eingelassen und sahen uns King Lear an – doch es kann gleich gesagt werden, dass die Hälfte von uns (ja, Alina und ich) nach 2 Stunden Stehqual (beim Konzert ist das ja ok, da pusht einen die laute Musik) im Ground Circle – es durfte sich nirgends hingesetzt und eigentlich auch nicht gehockt werden – uns in die Nacht hinaus stahlen.
Wer hätte gedacht, dass Stehen so anstrengend sein kann – doch vielleicht war auch das Stück nicht allzu motivierend *g*! Lustig fand ich nur, dass – als wir uns 5 Minuten später in sicherem Abstand auf eine Bank an der Millenium Bridge setzten – ein Strom von Menschen an uns vorbeizog und wir schon dachten, das Stück sei vorbei. Nein, es waren tatsächlich zig Stehgeplagte!! Tja, wie die Tragödie ausging, konnten wir uns ungefähr ohne Janchens Bericht ausmalen (blutig) und so fielen wir nachts um halb 12 ins Bett.
Donnerstag, 1. Mai 2008
Südengland
Oxford
Diese eindrucksvolle Unistadt war Station 1 unserer Reise und zeigte sich bei bestem Sonnenschein.
Ich komme gleich zu meiner liebsten Sehenswürdigkeit – der Christchurch und dem Unikomplex! Und das nicht nur aus architektonischen Gründen, aber vielleicht erkennt ihr ja selbst, was es mit diesem Ort auf sich hat:
Tatsächlich ist dieser mittelalterliche Saal Teil des Sets der Harry Potter-Filme und ich wurde ganz wuschig bei dem Gedanken, dass Alan Rickman an diesem Tisch gesessen hat… (entschuldige, mein Schatz, aber Alan ist schon eine Sahneschnitte… auch wenn du noch süßer bist – um bei der Metapher zu bleiben *g*).
Wir waren gerade an dem Wochenende vor Semesteranfang dort und so liefen ständig voll bepackte Stundenten mit ihren hilfsbereiten Eltern durch die Gegend und räumten ihre Sachen ein.
Als wir es uns im Hof gemütlich machen wollten, kam sofort ein Angestellter der Uni auf uns zu und fragte, ob wir denn hier studieren? Hm, ich war kurz versucht… doch da platze es schon aus ihm heraus – nur als Oxford-Student darf man in den Hof und nur als senior student den gepflegten Rasen betreten *aargh*!
Doch trotzdem waren die Menschen, denen wir in Oxford begegnet sind, wirklich nett und hilfsbereit und die auf den Grünflächen (außerhalb des wirklichen Campus natürlich) herumliegenden Studenten gaben mir ein Gefühl von Heimat *g*.
Abends dann begaben wir uns in einen ziemlich bedeutenden Pub – dem Eagle and Child -, denn hier saßen unter anderem schon C. S. Eliot und J.R.R. Tolkien und tauschten sich über Literatur, Philosophie, doch hoffentlich auch paar ganz alltägliche Themen. Ist schon merkwuerdig, einen solchen Ort zu besuchen und nach den Initialen der Schriftsteller zu suchen, die sie einst als Geburtstagsgruss an den Wirt hinterlassen haben...
In Oxford dann habe ich auch das hoffentlich perfekte Geburtstagsgeschenk für Julia gefunden, dass ich dann für den Rest meiner Reise mit mir rumgetragen habe – doch es musste einfach sein! Darfst gespannt sein, Süße (ist ja nicht mehr soo unglaublich lange hin)!
Bristol
Wir: Hallo, wir wollten mal fragen, was es denn hier in Bristol so zu sehen gibt und wo man am Besten weggeht?
Schaltermensch: Wie? Wo wollen Sie denn hin?
Wir: Wie jetzt?
Schaltermensch: Na, nach Bath doch bestimmt?
Wir: Nee, erst morgen, heute sind wir halt in Bristol.
Schaltermensch: Hm… fahren Sie nach Bath, da ist es echt schön…
Oh Mann… ich meine, dieser Mensch war wirklich total nett und nach Längerem Überlegen konnte er uns doch den Weg zur Clifton Suspension Bridge zeigen, but still… :-)
So standen wir einige Zeit später doch tatsächlich auf dieser wirklich atemberaubenden, sich bewegenden (!) Brücke und mir wurde ganz anders… Während Janchen de kolossalen Ausblick genoss, versuchte ich mich an den Strängen festzuhalten und möglichst nicht nach unten zu schauen. Auf dem Rückweg kam uns dann eine Polizistin entgegen, die uns bestätigte, dass diese Brücke leider auch ein suicide hotspot ist und bis vor Kurzem etwas einmal im Monat jemand hier den Tod fand – heute sind überall Gitter angebracht, es gibt einen Wachtposten (armer Mensch…) und die Samariter haben ihre Hotline-Nummer an die Säulen gepinnt.
Dave, der einige Zeit in Bristol gelebt hat, hat uns eine Legende aus dem 19. Jahrhundert erzählt. Eine lebensmüde Frau sei von der Clifton Suspension Bridge gesprungen, doch weil ihr riesiger Reifrock wie ein Fallschirm den Sturz bremste, soll sie tatsächlich überlebt haben. Und falls jemand die Sängerin Shirley Bassey kennt? Ihre Tochter hat sich wohl tatsächlich diesen Ort für ihren Selbstmord ausgesucht… ein merkwürdiges Gefühl und ich frage mich nur, wie verzweifelt ein Mensch sein muss, um freiwillig dort runter zu springen.
Nunja, jetzt denkt ihr wahrscheinlich alle nur Schlechtes von Bristol… doch es war eigentlich eine ziemlich schöne Stadt, die zwar kein besonders interessantes Zentrum hat, doch wenn man in ihr lebt und die guten Orte kennt, bestimmt ein guter Studienort ist (nach Dave *fg*).
Bath
Oh Bath! Schönste alle Städte! Perle Englands! Nein, im Ernst, Bath ist wunderschön und atmet viel Geschichte. Es ist das einzige erhaltene römische Thermalbad Englands und noch heute kann man aus den angeblich heilenden Quellen trinken (nicht zu empfehlen, schmeckt widerlich) und schon im 18. Jahrhundert war es einer der Kurorte. Ich kannte Bath auch aus den Romanen von Smollett, Austen und Fanny Burney – auch wenn die Meinungen dieser Berühmtheiten stark auseinander gingen:
„Bath is a stewpan of idleness and insignificance“ ~Tobias Smollett
“Wundervoll gelegen und schön gebaut.” ~Haydn
“Bath is a mouldy old roosting place.” ~Dickens
„Bath looks like a city of palaces, a town of hills and a hill of towns.“ ~Fanny Burney
“Methinks it cannot be clean to go so many bodies together in the same water.” ~Samuel Pepys
Übrigens entfuhr mir ein kleiner Freudenschrei, als ich im Audioguide die Stimme eines meiner allerallerliebsten Sprecher vernahm – Stephen Fry!!! Ich lief also strahlend mit seinen Kommentaren am Ohr durch die Therme und immer wieder warfen mir Leute merkwürdige Blicke zu…
Jane Austen hat ihr auch ein paar Monate ihres Lebens verbracht und heute gibt es das Jane Austen Centre, das Anlaufpunkt für jeden Fan ihrer Werke ist.
Am Tag unserer Abreise aus Bath gönnten Janchen und ich uns dann auch einen Sally Lunn Bun, ein großes, nicht besonders süßes Kuchenbrötchen, das wohl weltberühmt ist und im ältesten Haus Baths serviert wird, in dessen Keller man ein wenig Einsicht in eine Höhle mit Stalagmiten und –titen hat (wie heißt es eigentlich, wenn beide „zusammengewachsen“ sind? Geo/Bio-LKler bitte vor :-)! Ich hoffe, es ist ein exotisches Wort und nicht Säule oder so…).
Bournemouth stand auf unserem Plan vor allem aus einem Grund – es hat eine Küste. Diese war auch wirklich wunderschön und erinnerte mich an die Ostseeurlaube meiner Kindheit (mein Schatz, ich werd dich schon noch vom Zelten überzeugen).
Und so sammelten wir Steine und Muscheln und schauten uns Wellen an. Doch Bournemouth selbst wird leider von allzu garstigen Ureineinwohnern besiedelt. Einige dieser Exemplare zeigten uns bereitwillig ihre Antipathie und wir überlegten uns, uns später besser eine Seniorenbleibe an einem anderen Ort zu suchen (dabei ist Bournemouth gerade als solche überaus beliebt – bei Engländern).
Doch erwähnte ich unser sonniges Gemüt?
Auf der Heimfahrt dann verschlief ich die ganze englische Landschaft und erwachte, als wir gerade auch Höhe South Kensington an den Museen vorbeifuhren. Diese Reise war einfach wunderschön und Janchen und ich harmonieren einfach super als Freunde und Reisepartner, doch trotzdem habe ich mich sehr gefreut, wieder im guten alten London, „zu Hause“, zu sein.
Intermezzo
Am 3. April nämlich habe ich mich auf den Weg nach Falkensee gemacht. Im Flieger von Stansted nach Berlin Schönefeld Airoport hatte ich auch einen netten Begleiter: Michael, ein leider schwer kranker IT-Mensch, der schon seit Jahren eine Schwäche für unsere Sprache und Kultur hat und nun zum ersten Mal nach Berlin geflogen ist. Und so haben wir den Flug damit verbracht, seit Deutsch ein bisschen zu polieren und die Unterschiede zwischen unseren Kulturen auszuloten. Am Flughafen angelangt, konnte ich meiner Mami und meinem Bruder in die Arme fallen und versuchte, zwischen Michael und meiner Ma zu übersetzen (was zu meiner totalen Verwirrung führte *g* - ich bewundere Simultanübersetzer…).
Doch schnell fand ich meine Worte wieder und wir hatten einen wirklich schönen Willkommensabend zusammen.
Doch ich erspare auch mal die Einzelheiten der Vorbereitung. Denn das einzige Wichtige ist, dass wir alle eine schöne Zeit miteinander verbracht haben – erst mit einigen Kinderaufnahmen, die meine Mutti als Osterüberraschung zusammengestellt hatte und dann mit lauter Musik!!! Vielen lieben Dank an alle, die extra nach Falkensee gekommen sind – das war eine richtig geniale Überraschung! Und auch die ganzen Glückwünsche, ob per Telefon, Mail oder persönlich… ich liebe es, Geburtstag zu haben, auch wenn es anstrengend ist, doch alle seine Lieben um einen versammelt zu haben – und das nach einer langen Zeit – ist genial.
Doch bevor ich jetzt zu sentimental werde… erzähle ich euch lieber etwas von der Südenglandreise, die Janchen und ich gemacht haben. Ich drücke euch -
Eure Leene
The Boat Race
Tati, Jana und ich standen also auf Höhe der Ziellinie an der Putney Bridge in Chiswick – auch Mark, mein Mitbewohner, hat sich das Rennen angesehen – allerdings eher auf der Mitte der Strecke. Es gab sogar ein „Bierfest“ – auch wenn das eben eher ins Wasser gefallen ist, wortwörtlich. Wir hatten eine kleine Unterhaltung mit den Inhabern eines Standes und sie waren sichtlich enttäuscht über die geringe Besucherzahl (zumindest auf ihrer Seite des Themseufers).
Hier kommen ein paar Impressionen:
Der Informationsfluss war etwas spärlich und wir hatten uns schon gewundert, dass niemand die Kontrahenten so richtig angefeuert hat, doch das haben wir schon beim Rugby-Spiel erfahren, dass es Phasen bei Sportevents gibt, bei denen man als Engländer einfach den Mund hält :-)!
Wir wollten uns schon auf den Heimweg begeben (Tatis Schühchen waren schon ganz durchnässt und auch wenn wir drei Menschen mit sehr sonnigen Gemütern sind und uns gut mit Bieren versorgt haben (Alkohol wärmt, zumindest subjektiv), lockte uns die Vorfreude auf Banoffee-Pie.
Doch als ich ein Programmheft erstand, sagte mir die Verkäuferin, dass das Rennen, das eben stattgefunden hatte, nur eins der seniors war und die „echten“ Ruderer jeden Moment ankommen müssten. Zum Glück! Und so suchten wir uns ein Plätzchen direkt auf der Brücke. Nach wenigen Minuten kamen sie dann auch – ein Schwarm von Helikoptern und Begleitbooten kündigte sie an:
Was soll man sagen: Oxford hat gewonnen, allerdings war es tatsächlich das langsamste Rennen seit 60 Jahren!!
Doch immerhin ist nicht eingetreten, was Sportexperten vorausgesagt haben (und was in der Geschichte dieses Rennens schon mehrmals der Fall war), denn wenn die Themse sich von ihrer unbarmherzigen Seite zeigt, geht schon mal das ein oder andere Boot unter.
Freitag, 28. März 2008
Heinrich VIII., Freud und ein ägyptischer Sarkophag
Am nächsten Tag fuhren wir nach Hampton Court um uns den Palast Heinrich VIII. anzuschauen und auch wenn die Führerin versuchte, uns Heinrich als armen alten kranken (Schilddrüsenüberfunktion?) Mann ans Herz zu legen, so konnte man sich doch dem Spruch:
divorced, beheaded died, divorced, beheaded, survived
(geschieden, geköpft, gestorben, geschieden, geköpft, überlebt)
nicht entziehen – ein netter Merkspruch für die Frauen des berüchtigten Monarchen, der übrigens als junger Mann extrem gut aussehend gewesen sein soll und dessen Gemächt (entschuldigt das Wort *g*) auf jedem Portrait irgendwie extra hervorgehoben wurde – ich guck mal, ob ich eins für euch finde…
Naja, nur das große Plakat mit dem die Restaurierungsarbeiten verdeckt wurden - aber immerhin. Besonders Spaß gemacht haben uns die königlichen Gemächer samt extravaganter Einrichtung und der kunstvoll gestaltete Garten.
Und hier seht ihr Niko in der Mitte des Labyrinths (total erschöpft :-)).
Zuletzt waren wir dann in der Tudor kitchen und dem schauerlichen Weinkeller.
Bestimmt war Sir John Soane ein Scherzkeks :-).
Doch eines der Höhepunkte des Museums ist ein originaler altägyptischer Sarkophag, der wohl auf kaum nachvollziehbarem Weg ins Soanes Heim gekommen ist und alle paar Jahre fordern irgendwelche Politiker, das er wieder an seinen Ursprungsort zurückgeführt wird. Glücklicherweise für uns ist diesem noch nicht Folge geleistet worden.
Nur noch ein Tipp zum Soane-Museum – auch wenn ihr nur zu zweit oder so seid, das Museum ist so klein und vollgestellt, dass immer nur eine verschwindend geringe Zahl von Menschen reindürfen. Deshalb meldet euch am Besten immer telefonisch als Gruppe an. Und einmal im Monat wird das Museum in den Abendstunden geöffnet und nur von Kerzenlicht erleuchtet. Das muss ich mir unbedingt mal anschauen.
Und ja, dort steht auch seine berühmte Couch.
Ich habe viele Dinge über ihn erfahren, die ich vorher nicht wusste und das Museum war gespickt von Ausschnitten aus seinen Traumdeutungen. Sein Arbeitszimmer was – ganz wie Soanes – voll gestellt mit antiken Büsten und Figuren. Leider hat sich Freud den Wunsch, nach Ägypten zu reisen nie erfüllen können, doch immerhin zeigt sein Arbeitszimmer ähnliche Anklänge.
Interessant fand ich auch, dass Freud seine Psychoanalyse mit der Tätigkeit eines Archäologen verglichen hat, da verborgenes von Menschenhand wieder an den Tag gebracht wird. Schöne Analogie.
Und selbst in diesem kleinen Museum gab es einen Shop (leider ohne sky diving Freud, s. unten), doch immerhin mit Handpuppen seiner selbst und seiner Couch oder nette Buttons.
Nach so viel Bildung war es Zeit, einfach mal rumzuhängen und es sich gut gehen zu lassen (nach der Schule, versteht sich). und so sind wir Donnerstag einfach nur essen gegangen im Hare & Tortoise und danach buchten Janchen und ich einen Teil unserer Südenglandreise bei ausreichend Bier.
Auch am Freitag ließen wir es ruhiger angehen und nachdem wir dann am Abend das ein oder andere Bier (auch im Viaduct) getrunken und unsere Leben analysiert hatten, schliefen wir alle erschöpft auf meinem Bett ein. Doch Janchen musste schon früh raus, weil sie sich mit ihren Eltern treffen wollte.
Ihre Eltern sind mit einer Reisegruppe nach London gekommen (durch den Tunnel) und machen jetzt z. T. das Programm mit, zum anderen unternehmen sie aber auch viel mit Janchen.
Jana hatte auch die Idee, in die Royal Albert Hall zu gehen und uns ein Konzert des Royal Symphonic Orchestra anzusehen. Sie spielten an diesem Abend verschiedene Rocksongs, orchestral arrangiert. Und Janchens Eltern haben mich sogar eingeladen, wofür ich mich auch noch mal ganz lieb bedanken möchte, denn es war einfach ein hammermäßiges Konzert. Begonnen haben sie mit Bitter Sweet Symphony und danach kamen noch so wunderbare Songs wie U2 beautiful day oder Meatloaf’s (oder eigentlich Jim Steinmans) bat out of hell.
Doch schon die Architektur dieses riesigen Konzerthauses ist beeindruckend und als wir nach dem Ende des Konzertes vom 5. Rang in die Tiefe schauten, war ich doch ganz froh, unten gesessen zu haben.
So, und heute ist Sonntag und ich bin wieder allein – ohne Niko, der sich gerade seinen Rucksack (und meine Chucks *g*) geschnappt hat (seine Schuhe sind hier schon zerfallen) und leider weg ist… samt meinen geilen lila Chucks, weil er es geschafft hat, seine Schuhe zu zerstören *g*. Doch schon in zwei Wochen sehen wir uns hoffentlich wieder – und noch viele andere von euch!!! Ich freu mich unbändig und drücke euch so lange noch mal!!
Eure Leene