Mittwoch, 27. Februar 2008

Vorfreude


Hätte ich diesen Blogeintrag vor zwei Tagen geschrieben, wäre der Titel um einiges depressiver ausgefallen, denn mein Schatz musste nach 10 wundervollen Tagen wieder zurück nach Deutschland fliegen und fehlt mir seitdem fürchterlich.
Doch dieses wunderschöne Frühlingswetter hat es tatsächlich geschafft, mir wieder ein Lächeln auf das Gesicht und Flausen in den Kopf zu zaubern und so schnappte ich mir vorhin die Camera und habe die Frühlingsboten in unserem Vorgarten festgehalten und diese wunderschönen Rosen, die mir Bernd hier gelassen hat.









…und so warm waren die Steine…


Jetzt sitze ich im warmen Sonnenlicht und weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Vielleicht vor 12 Tagen? Es war Freitag und der letzte Tag vor halfterm, d.h. den Winterferien. Alle waren gut gelaunt – selbst die Lehrer :-) und ich besonders. Und aufgeregt. Unendlich aufgeregt und da mir viele von euch immer sagen, mein Gesicht sage oft alles, wurde ich von so ziemlich jedem Kollegen (und einigen Schülern) angesprochen, warum ich denn so glühe und lächele.
Um an diesem Abend besonders schön auszusehen – auch wenn es andere Dinge in einer Beziehung gibt, die viel wichtiger sind, aber ich bin eben eine Frau – verbrachte ich dann schließlich ca. 2 Stunden in meinem liebsten Friseursalon Farah. Und immer an meiner Seite an diesem Abend war Janchen, die mir ständig gut zugeredet hat, jeden Stimmungsumschwung abgefedert hat und selbst in einer Paniksituation (Ich brauche Haarspray!!) einen kühlen Kopf bewahrt hat.
Das Ergebnis dieses Aufwands könnt ihr hier und im studivz bewundern (ja, Kathi hatte absolut Recht…):




Um ca. 21.00 war ich in der Liverpool St um meinen Schatz abzuholen und noch bevor er mich in den Arm nahm, machte er dieses Foto – und ich denke, es sagt mehr als Worte. Endlich vereint konnten wir dann auch unser 2,5-Jähriges zusammen begehen. Und so hat auch meine Geheimniskrämerei im letzten Blog ein Ende – als Bernd das letzte Mal hier war, hatte er gesehen, dass im Westend ein Monty Python-Musical namens „Spamalot“ läuft und wollte es unbedingt sehen. Und eines meiner kleinen Geschenke an ihn war eben ein solches Ticket. Doch dazu später.


Dieses Mal waren wir auch tatsächlich im Harrods und dort habe ich eine sehr einschneidende Erfahrung gemacht. Wir schlenderten durch die Luxuspräsentationshallen und plötzlich blieb ich bei Fendi stehen und starrte diese wunderschöne, unglaublich filigran verarbeitete Tasche an.



Es ist unglaublich – und dabei bin ich alles andere als ein material girl, doch in diesem Moment wünschte ich mir, richtig reich zu sein. Denn, man hole noch einmal tief Luft, dieses Schmuckstück kostete ca. €2.300.
Um so größer dann auch meine Überraschung als die Verkäuferin auf mich (in Chucks) zukam – doch nicht, um mich zu verscheuchen, sondern „um mir mal zu zeigen, wie die Tasche sich öffnen lässt“. Toll, ich habe mich jetzt also in eine Tasche verliebt, deren Gegenwert eine deutsche Durchschnittsfamilie einen Monat lang unterhält.


So muss es Kathi gegangen sein, als sie meinte, in Oxford hätte sie der heimliche Wunsch beschlichen, sehr reiche Eltern zu haben und in dieser renommierten und einfach unglaublich schönen Universität zu studieren.

Doch das wird wahrscheinlich nichts, Kathilein. Dann eben Göttingen und H&M (oder zumindest Accessorize?).

Apropos Oxford: Janchen und ich sind gestern in die Planung unserer Südenglandtour eingestiegen und sie wird uns wohl Ende April nach Oxford, Bristol, Bath und Bournemouth führen. Ich freue mich schon darauf, euch Jane Austen-Postkarten zu schicken und meine Füße im Meer zu baden.
Letzte Woche war auch die Londoner Fashion Week und so blieb es nicht aus, dass mitten auf der Straße Designerkleider hin und her geschoben wurden und so erhaschte ich diese Fotos. Neben dem Natural History Museum wurde der Park gesperrt und beherbergte einen Schauplatz der Fashion Week.




In selbigem konnten wir dann stundenlang Dinosaurier, merkwürdige Meerestiere und die Entstehung der Erde bewundern. Seit Neuestem gibt es auch ein Darwin Centre im Natural History Museum. Schon die Eingangshalle mit passendem Iguanodon (?)-Skelett ist sehr eindrucksvoll.








Doch mein „Tier des Tages“ ist dieser possierliche Zeitgenosse – der Tiefseeangler. Links sehen wir ihn vor, rechts nach dem Abendbrot. Igitt.





Und so fühlte ich mich auch in meine kindliche Dinosaurierphase zurückversetzt… und doch muss man sagen, dass Museumsshops auch ihr Anziehungskraft haben, weil man dort die Skurrilsten Dinge findet. Wie etwa dieses tolle Gerät:




Damit soll man Spinnen fangen (oder greifen?) können und sie – mit gebührendem Sicherheitsabstand - in die Freiheit begleiten. Doch ehrlich gesagt, ist mein Ekel vor diesen Monstern so groß, dass ich mich selbst schüttele, wenn ich sie das zeitliche Segnen lasse, indem ich sie wegsauge. Ja, es mag eklig sein, doch Leute!! Es sind widerliche Spinnen und die können hier in England furcht erregend groß werden. Fragt doch Jana, wenn ihr mir nicht glaubt.

Danach fuhren wir zum Buckingham Palace und flanierten durch den Green Park. Auf jeden Fall hatten wir sehr viel Zeit zum Quatschen und Händchenhalten, was wirklich gut getan hat.





Donnerstag dann trafen wir uns endlich mit Carina und Jana um zum Leicester Sq zu fahren. Carina ist wirklich eine total süße und sehr musikalisch. Es war wirklich schön, mit ihr und Janchen unterwegs zu sein und bestimmt hat Jana auch noch ein paar passende Fotos in ihrem Blog parat?
Und so gingen wir abends, nachdem wir ein schönes Dinner in einem der 2 (!) Bella Italias genossen haben. Man bedenke nur, welche Tragödien sich aufgrund der doppelten Namensvergabe auf dem Leicester Sq schon ergeben haben müssen. Er sitzt im einen Bella Italia – sie im anderen und nach Stunden gehen sie enttäuscht nach Hause. Furchtbar.

Danach gönnten wir uns alle noch eine Portion Häagen Dasz und sahen dabei die perversen Auswüchse elterlichen Humors/Geschmacks:




Dieser arme Junge und jedes Mal, wenn er sich nach vorn beugte, sah es aus, als würde die Ratte auf seinem Kopf mitessen. Für seine Eltern mag das witzig sein, doch dieser Junge trägt bestimmt bleibende Schäden davon.




Danach war es Zeit für Spamalot - das wirklich ser stark an den Film angelehnt ist und vor allem auch eine Parodie auf das Musicalgenre an sich ist. Dennoch waren einige Gags einfach wundervoll, wenn auch zum Großen Teil aus dem Film bekannt und auch die Songs waren gut. Doch am Besten gefiel mir das komplette Bühnenbild in Monty Python-Manier.
Samstag dann kam Tati zu Jana und wir machten mal wieder den North Star unsicher, um dann einen feucht fröhlichen Abend in Janas Wohnzimmer ausklingen zu lassen. Nunja, und Sonntag hieß es dann wieder – Sunday Roast Dinner zu viert.

Und schon waren 10 wunderschöne Tage rum und Jana und ich sind wieder zu zweit allein, wie wir feststellten und versuchen wieder, unseren Schülern die deutsche Sprache und Kultur näher zu bringen. Auch wenn sie dabei, wie heute in Northolt meine 11er Jungs, die kuriosesten Einfälle haben:

Schüler A: Wie geht’s?
Schüler B: Mir geht’s schlecht, ich habe eine Hodenentzündung.


Oh Gott. Naja, wenigstens haben sie Spaß :-).
Doch morgen schon kommt mich Sandra besuchen und darauf freue ich mich jetzt ungeheuer.
Eure Leene

Donnerstag, 14. Februar 2008

Derby – Manchester – Nottingham

„London? Schon schön, aber das ist ja nicht das richtige England.“ Diesen Satz habe ich auf FLA-Meetings des Öfteren zu hören bekommen. Vielleicht ist es Neid, doch vielleicht ist auch was Wahres dran? Um also einmal etwas anderes von der Insel zu sehen als die Hauptstadt, sind Jana und ich am vergangenen Wochenende nach Derby aufgebrochen.
Maja war so herzlich und hatte uns schon länger eingeladen, sie in ihrer neuen Heimatstadt zu besuchen. Dabei löste das Wort „Derby“ bei unseren Lehrerkollegen und Mitbewohnern ganz unterschiedliche Reaktionen hervor:

Joan Tobin, meine Mentorin meinte, es sei ganz schnuckelig - sie hat dort Bekannte und mag Derby wirklich gern - und wünschte mir ein schönes Wochenende.
Janas Mitbewohner Nick (aus Dorset, einem äußerst beliebten Ferienziel der Engländer) fiel dazu ein, dass Derby unter den „10 schlechtesten Orten Englands“ sehr weit vorn liegt.
Einer meiner Schüler meinte nur, in Nordengland sei die Verbrechensrate doch so hoch und ich solle auf mich aufpassen (süß, oder?).
Und Kiri konnte mir gleich einige nette Pubs in Nottingham und Manchester empfehlen – das liege ja nah beieinander.

Nach so vielen divergierenden Aussagen waren wir also sehr gespannt und um es vorwegzunehmen: Derby ist wundervoll und auch wenn es ziemlich übersichtlich ist, hat es doch viel Atmosphäre. Die Innenstadt erinnerte mich ein bisschen an Göttingen (bei dem die Ansichten der Deutschen sich bestimmt auch spalten würden).
Maja holte uns dann auch von der Haltestelle ab und führte uns in ihr wirklich schönes Zuhause. Anders als viele Zimmer, die wir hier schon gesehen haben, hatte dieses, wie sie es nannte schon „deutschen Standard“, was soviel hießt wie eine funktionierende Heizung (die auch benutzt wird), ein Wohnzimmer mit geräumiger Küche und ein schönes relativ großes Zimmer mit französischem Bett.





Nach einer erholsamen Nacht, die Fahrt von London nach Derby hatte über 3 Stunden gedauert, machten wir uns in der Morgendämmerung auf den Weg, Manchester zu erkunden.
Am Busstopp lernten Jana und ich dann auch Tatjana kennen, die wie Maja Assistentin in Derby ist, und uns begleitete. Von Anfang an hat die Chemie einfach gestimmt und wir haben uns einfach super verstanden – ein freudiges Quartett.
Selbst das englische Wetter passte zu unserer ausgelassenen Stimmung und so konnten wir viele von strahlender Morgensonne beschienene Hügel mit den so charakteristischen Steinmauern bewundern. Es ist schon etwas anderes, diese mal selbst zu sehen und wir kamen nicht umhin, die Ausdauer derer zu bewundern, die sich solch eine Aufgabe gestellt hatten.
In Manchester angekommen, besuchten wir zuerst das kleine stadteigene Chinatown, da man an solchen Orten immer wieder kuriose Entdeckungen machen kann. Hier seht ihr den so genannten „Imperial Chinese Archway“.



Manchester selbst hat übrigens nur rund 450.000 Einwohner (Greater Manchester allerdings über 2.5 Millionen). Doch dementsprechend verzerrt ist auch das Stadtbild. Wir fuhren durch eine relativ ländlich aussehende Gegend und plötzlich erhob sich hinter einer Kurve ein riesiges modernes Gebäude und die eigentliche City beginnt.
Manchester ist vor allem bekannt für seinen Fußballverein, doch auch in der Musikgeschichte hat es einen festen Platz und es gilt als besonders schwulenfreundliche und multikulturelle Stadt. Die Römer nannten es übrigens Mamucium (brustförmig) und in der Zeit der industriellen Revolution im 18./19. Jahrhundert war es ein Zentrum der Baumwollindustrie. Diese Nutzung prägte das Stadtbild und machte es, wie viele nordenglische Städte, zu einem weniger anziehenden Reiseziel. Doch nachdem die Stadt im Jahr 1996 einen Bombenanschlag der IRA verkraften musste, wurde viel Geld in die Stadtentwicklung investiert.
Hier seht ihr das eindrucksvolle Rathaus von Manchester und begeisterte Deutsche.






Doch genug Geschichte – das dachten wir uns auch und betraten das größte innerstädtische Shoppingcenter Europas, Arndale, mit über 208 Läden und darunter auch Wohlbekanntem.



Wie London, und vielleicht bald Berlin, wie mir berichtet wurde, hat auch Manchester ein „Wheel“ (Riesenrad), von dem aus wir einen atemberaubenden Blick über die Stadt genießen konnten. Übrigens, so drang es aus den eingebauten Lautsprechern, ist dies ein Ergebnis deutscher Ingenieurskunst – und das gibt einem schon ein sicheres Gefühl so weit oben :-).

Unser nächstes Ziel war das Urbis, ein unkonventionelles Zentrum für Kunst und Design mit wunderschönem Restaurant direkt im oberen Teil dieses wasserfarbenen Gebäudes.
Und trotz all der Sehenswürdigkeiten bleibt mit Manchester doch ein wenig suspekt, denn es ist weder ausschließlich modern, noch traditionell. Es vereint sehr viele Gegensätze, was auch in gewisser Weise reizvoll ist, doch mein Herz hat Nottingham gewonnen.
















Doch nach diesem Ausflug gönnten wir vier uns das eine oder andere Bier in Derbys „The Standing Order“, einem Pub, der in einem früheren Bankgebäude untergebracht ist und viele interessante Eigenheiten, wie z.B. eine außergewöhnlich hohe Decke, Portraits und Bücherwände aufwies. Jana und ich mussten uns schon verkneifen, in einen Bierrausch zu verfallen, bei den niedrigen Preisen, die nicht mit London zu vergleichen sind und, die ich auch ganz schnell wieder verdrängt habe.

Am nächsten Tag - und ganz ohne den eigentlich zu erwartenden Kater – fuhren wir nach Nottingham. Und das ist wirklich so, wie ich es mir vorgestellt hatte, wenn nicht sogar noch schöner. Wie ihr an den Fotos unschwer erkennt, hat auch Nottingham ein Wheel, das sogleich bestiegen wurde.
Doch mein persönliches Highlight des Tages war Nottingham Castle. Leider habe ich dazu kaum Fotos parat, doch die werden hoffentlich bald folgen, damit ihr seht, was mich so begeistert hat. Auch wenn nur noch die Grundmauern des originalen Schlosses zu sehen sind, hat sich Nottingham doch den Robin Hood-Charme bewahrt. Auch der Sherwood Forest existiert noch, auch wenn er im Laufe der Jahrhunderte zu großen Teilen gerodet wurde und sich nun weit außerhalb der Stadt befindet.



Danach sind wir im ältesten Pub des Vereinigten Königreichs, wenn nicht sogar der Welt (auch wenn das von einigen bestritten wird) eingekehrt. „Ye olde Trip to Jerusalem“ befindet am Fuße des Nottingham Castle und hat, wie auch das Schloss selbst, teilweise einen sehr höhlenartigen Charakter. Da das Hausbier hier so lecker war, wurde unsere Stimmung immer ausgelassener und die Zeit verflog nur so. Nach weiteren Stunden in einem indischen Restaurant (für mich war es tatsächlich das erste Mal), auf dem Campus der Nottingham University, auf dem kurz zuvor Festlichkeiten zum chinesischen Neujahr stattgefunden hatten, und einem weiteren Pub, war es Zeit nach Derby zurückzukehren.

Ich weiß nicht, ob ich schon einmal etwas über die Kleidung der minderjährigen weiblichen Inselbewohner berichtet habe? Die spinnen. Bei nachtklarem Himmel und dementsprechend niedrigen Temperaturen (wir froren in unseren Mänteln, obwohl wir in Schals und z.T. Handschuhe eingemummelt waren), tragen diese Kreaturen kaum mehr als wir im Hochsommer. Es ist schon fast surreal – die Mädels tragen Hotpants oder Miniröcke und knappe Oberteile und tatsächlich nichts drüber – im tiefsten englischen Winter. Nie. Und so laufen sie die ganze Nacht durch die Stadt von Pub zu Club. Krank.

So ging dann leider auch unsere letzte Nacht in Derby vorbei und am Montag saßen wir mit schweren Herzen im Bus nach London. Neben all den schönen Sehenswürdigkeiten war es aber vor allem die perfekte Chemie zwischen uns vieren, die dieses Wochenende zu dem schönsten macht, das ich hier bisher erlebt habe - bis natürlich auf die mit euch ;-). Vor allem möchten Jana und ich Maja noch einmal ganz lieb dafür danken, dass sie uns eine so wundervolle Gastgeberin und organisierte Reiseführerin war – und Tati, falls du das liest, drück ich dich hier auch noch mal! Es war echt schön, dich kennen gelernt zu haben.

Falls ihr euch bis hier durch meinen Bericht gekämpft habt, drücke ich euch alle ganz doll und hoffe, dass ihr auch viele schöne Dinge erlebt. Morgen Abend habe ich meinen geliebten Bernd hier und so werde ich wohl länger nichts posten, doch ich denke an euch – ganz bestimmt.
Eure Leene

Mittwoch, 6. Februar 2008

various things

Heute sind es noch 108 Tage l.M. (laut Maßband).
Die Zeit verfliegt nur so und ich komme auch kaum mit dem Bloggen hinterher ohne euch seitenlang zu quälen. Aber ich versuch’s mal trotzdem mit meinem wilden Mischmasch und vielen Fotos :-)!

Gestern war z.B. ein besonders schöner Tag – er begann mit Dynamic Yoga (ich wünschte, ihr könntet mich sehen, ihr würdet euch halb totlachen und halb erschrecken, bei den ausgefallenen Posen. Also wenn man nicht wüsste, wie die Yogalehrerin in so mache Position gekommen ist, könnte man denken, es wäre unmöglich, sich so zu verbiegen. Ich wünschte, ich könnte mich mal selbst dabei sehen *g*).

Danach ging es wieder nach Central London (wohin sonst?) mit Jana – erst zu evans, wo ich ein chices Oberteil (man sieht’s leider kaum auf dem Foto) erstanden habe und Jana und ich im changing room mit den vielen Spiegeln rumgealbert haben.





Auf dem Weg von der Tottenham Court Rd. nach Soho haben wir auch einen fetten retro/Vintage Shop entdeckt und schwups hatte Jana die beklopptesten Sachen an – allerdings auch ein Kleid mit top geometrischem Druck und einen ausgefallenen Wickel-Rock mit einem Reh und einem Pferd drauf. Sehr schön. So haben wir dann auch festgestellt, wie glücklich shoppen einen machen kann.





London ist die Stadt des Skurilen und Abwegigen - wie man an dieser formschönen Sigmund-Freund-Fallschirmspringerfigur (was für ein Wort!) unschwer erkennt. Auch das Titten-Radio und die ungemein praktischen Abwaschhandschuhe (leider fast 10 Pfund... daher blieben sie im Laden) suchen ihresgleichen.






Schön auch das Geschenkpapier für Leute, denen man eigentlich lieber gar nichts schenken würde - mit freundlichen Aufdrucken, die ich nur auf Anfrage übersetze, aus Angst, meinen blogging account zu verlieren *g*.







Nach dem ein oder anderen ausgefallenen Laden (s. Bilder!!) fanden wir dann endlich in China Town ein ruhiges Plätzchen im Restaurant. Dann einer meiner Höhepunkte: der chinesische sweets shop! Da gab es alles, was man sich als Leckermäulchen so wünschen konnte, z.B. meine geliebten Koala-Bärchen (die ich mir leider etwas übergegessen habe…) in der sonst nur in Asien erhältlichen Riesenverpackung, hello kitty-Süßigkeiten, oder eine Art Salzstangen mit Erdbeerguss (oh Gott, wie lecker!!).












Es ist schon komisch, wenn ich so in Soho oder auf dem Leicester Sq. stehe, fühle ich mich wie am Nabel der Welt und ganz klein, aber mittlerweile auch so zugehörig.
Nachdem ich dann die letzten Vorbereitungen für Bernds und mein 2 1/2-Jähriges getroffen habe (aber dazu hier leider weiter nichts, sonst weiß er ja Bescheid *g* - mehr dann einfach nach dem 15.2.) fuhren wir zurück zu Jana und buchten die Zugtickets nach Derby. So werden wir kommendes Wochenende das erste Mal „die Stadt“ verlassen und auch nach Manchester hochfahren. Vielleicht erinnert ihr euch noch an Maya? Sie bietet uns einen Platz zum Schlafen an und ich freue mich schon sehr darauf, sie wieder zu sehen.


Ansonsten waren Dave, seine Freunde, Jana und ich Samstagabend in Soho – im Royal George und danach ließ ich mich mit in den Trash Palace schleifen, der wirklich klasse ist, wenn man zum Tanzen aufgelegt ist :-).
Dieses Wochenende war sowieso recht ereignisreich, da Dave nun ausgezogen ist (ich berichte von seiner neuen Wohnung, wenn ich sie gesehen habe) und so ist Jana im Rotationsprinzip in sein altes und Anni, quasi Kollegin von Dave und (englische) Deutschlehrerin (!) in Janas altes Zimmer gezogen und da Janchens Bett nur mit wahnsinnigen 8 Schrauben zu fixieren ist, stand alles recht schnell.

Janchen und ich haben nun auch Jared persönlich kennen gelernt, der hier Deutsch studiert und mal ein Jahr lang in Potsdam gewohnt hat und den Jana aus dem studivz kennt. Er und sein Kumpel Jim waren echt witzig und ausgewiesene Freunde des passiven Sports. Und was soll ich sagen? Ich habe Jared gefragt, ob er Falkensee und dessen Fußballverein kennt? Und er (wirklich!!): „Meinst du Falkensee-Finkenkrug“? Boah, krass… und das hier in London. Ich sage doch, die Welt ist verdammt klein. Im Handball kannte er sich leider nicht aus, doch er meinte, er hätte schon mitbekommen, dass das in Deutschland ziemlich groß sei (wirklich? :-)).


Was wir allerdings noch nicht geschafft haben – aber vielleicht könnt ihr ja schon schwärmen? – ist, uns endlich mal Sweeney Todd im Kino anzuschauen, doch erstens vergehen die Tage hier in Lichtgeschwindigkeit und zweitens sind die Preise für unsere Verhältnisse unverschämt, in Central London um die €12-15. Kiri hat übrigens letztens am Leicester Sq. Johnny Depp und Helena Bonham Carter bei der Filmpremiere gesehen…

Vor einer gefühlten Ewigkeit hatte Oli, Janas musikalischer Mitbewohner, übrigens einen Gig mit seiner Band IZIT-U im Chinawhite, wieder mal ein Club, in dem auch Amy Winehouse gelegentlich abstürzt (wo ist sie eigentlich nicht?!). Unten seht ihr übrigens das teuerste Bier, das ich je getrunken habe - mit 5 Pfund oder ca. €7,50 in einer stylischen Verpackung und doch nichts anderes als Heineken mit saftigem Chinawhite-Central-London-Aufschlag.










Außerdem widme ich mich auch gern dem englischen Fernsehen und dort vor allem Immobilien-Shows wie „location, location, location“ – wie sehr ich das vermisse werde, ahne ich jetzt schon… - oder „Project Catwalk“ mit Kelly Osbourne, einer Castingshow für Jungdesigner. Und, zu meinem Erstaunen, ist friends im Original gar nicht so doof, wie ich früher immer dachte (das dachte ich früher aber sogar von den Gilmore Girls, um mal ehrlich zu sein, man verzeihe mir).
Andererseits verzichte ich auch gerne auf die x-te Big Brother-Staffel, die hier nun die Form „Celebrity Hijack“ angenommen hat, das heißt, C-Promis übernehmen das Ruder und spielen Big Brother.
Furchtbar ist auch „Sex… with Mum and Dad“, in dem eine niederländische, weit über 50 Jährigere Sexualexpertin, Jugendliche mit Problemen im Elternhaus dazu bewegt, ihr Sexualleben detailliert vor deren Erziehungsberechtigten auszubreiten. Und damit meine ich wirklich detailliert: Stellungen, Anzahl der Partner, ausgefallenste Orte… was das bringen soll, weiß die Frau wahrscheinlich selbst nicht, aber es schockt und bringt wohl Quoten.

In zwei Wochen habe ich auch übrigens nicht nur meinen Traummann hier, sondern mit ihm auch meine Kamera (und Halloren Kugeln, doch das gehört hier eigentlich nicht hin) und kann dann wieder viele Fotos schießen. So lange borge ich bei Janchen.
Und weil es nur noch 108 Tage sind, wollte ich euch Süßen mal fragen, wer noch so alles mal hierher kommen will? Habe schon ein paar Wochenenden verplant, aber da wäre theoretisch noch ein bisschen Platz für euch :-)!!
Liebe Grüße von eurer Leene