Am nächsten Tag fuhren wir nach Hampton Court um uns den Palast Heinrich VIII. anzuschauen und auch wenn die Führerin versuchte, uns Heinrich als armen alten kranken (Schilddrüsenüberfunktion?) Mann ans Herz zu legen, so konnte man sich doch dem Spruch:
divorced, beheaded died, divorced, beheaded, survived
(geschieden, geköpft, gestorben, geschieden, geköpft, überlebt)
nicht entziehen – ein netter Merkspruch für die Frauen des berüchtigten Monarchen, der übrigens als junger Mann extrem gut aussehend gewesen sein soll und dessen Gemächt (entschuldigt das Wort *g*) auf jedem Portrait irgendwie extra hervorgehoben wurde – ich guck mal, ob ich eins für euch finde…
Naja, nur das große Plakat mit dem die Restaurierungsarbeiten verdeckt wurden - aber immerhin. Besonders Spaß gemacht haben uns die königlichen Gemächer samt extravaganter Einrichtung und der kunstvoll gestaltete Garten.
Und hier seht ihr Niko in der Mitte des Labyrinths (total erschöpft :-)).
Zuletzt waren wir dann in der Tudor kitchen und dem schauerlichen Weinkeller.
Bestimmt war Sir John Soane ein Scherzkeks :-).
Doch eines der Höhepunkte des Museums ist ein originaler altägyptischer Sarkophag, der wohl auf kaum nachvollziehbarem Weg ins Soanes Heim gekommen ist und alle paar Jahre fordern irgendwelche Politiker, das er wieder an seinen Ursprungsort zurückgeführt wird. Glücklicherweise für uns ist diesem noch nicht Folge geleistet worden.
Nur noch ein Tipp zum Soane-Museum – auch wenn ihr nur zu zweit oder so seid, das Museum ist so klein und vollgestellt, dass immer nur eine verschwindend geringe Zahl von Menschen reindürfen. Deshalb meldet euch am Besten immer telefonisch als Gruppe an. Und einmal im Monat wird das Museum in den Abendstunden geöffnet und nur von Kerzenlicht erleuchtet. Das muss ich mir unbedingt mal anschauen.
Und ja, dort steht auch seine berühmte Couch.
Ich habe viele Dinge über ihn erfahren, die ich vorher nicht wusste und das Museum war gespickt von Ausschnitten aus seinen Traumdeutungen. Sein Arbeitszimmer was – ganz wie Soanes – voll gestellt mit antiken Büsten und Figuren. Leider hat sich Freud den Wunsch, nach Ägypten zu reisen nie erfüllen können, doch immerhin zeigt sein Arbeitszimmer ähnliche Anklänge.
Interessant fand ich auch, dass Freud seine Psychoanalyse mit der Tätigkeit eines Archäologen verglichen hat, da verborgenes von Menschenhand wieder an den Tag gebracht wird. Schöne Analogie.
Und selbst in diesem kleinen Museum gab es einen Shop (leider ohne sky diving Freud, s. unten), doch immerhin mit Handpuppen seiner selbst und seiner Couch oder nette Buttons.
Nach so viel Bildung war es Zeit, einfach mal rumzuhängen und es sich gut gehen zu lassen (nach der Schule, versteht sich). und so sind wir Donnerstag einfach nur essen gegangen im Hare & Tortoise und danach buchten Janchen und ich einen Teil unserer Südenglandreise bei ausreichend Bier.
Auch am Freitag ließen wir es ruhiger angehen und nachdem wir dann am Abend das ein oder andere Bier (auch im Viaduct) getrunken und unsere Leben analysiert hatten, schliefen wir alle erschöpft auf meinem Bett ein. Doch Janchen musste schon früh raus, weil sie sich mit ihren Eltern treffen wollte.
Ihre Eltern sind mit einer Reisegruppe nach London gekommen (durch den Tunnel) und machen jetzt z. T. das Programm mit, zum anderen unternehmen sie aber auch viel mit Janchen.
Jana hatte auch die Idee, in die Royal Albert Hall zu gehen und uns ein Konzert des Royal Symphonic Orchestra anzusehen. Sie spielten an diesem Abend verschiedene Rocksongs, orchestral arrangiert. Und Janchens Eltern haben mich sogar eingeladen, wofür ich mich auch noch mal ganz lieb bedanken möchte, denn es war einfach ein hammermäßiges Konzert. Begonnen haben sie mit Bitter Sweet Symphony und danach kamen noch so wunderbare Songs wie U2 beautiful day oder Meatloaf’s (oder eigentlich Jim Steinmans) bat out of hell.
Doch schon die Architektur dieses riesigen Konzerthauses ist beeindruckend und als wir nach dem Ende des Konzertes vom 5. Rang in die Tiefe schauten, war ich doch ganz froh, unten gesessen zu haben.
So, und heute ist Sonntag und ich bin wieder allein – ohne Niko, der sich gerade seinen Rucksack (und meine Chucks *g*) geschnappt hat (seine Schuhe sind hier schon zerfallen) und leider weg ist… samt meinen geilen lila Chucks, weil er es geschafft hat, seine Schuhe zu zerstören *g*. Doch schon in zwei Wochen sehen wir uns hoffentlich wieder – und noch viele andere von euch!!! Ich freu mich unbändig und drücke euch so lange noch mal!!
Eure Leene
1 Kommentar:
meine süße leene,
you are quite blog-quiet theese days
schreibst du nicht aus berlin??
anyway, it doesn`t change my feelings to (?) you - he he - hab dich lieb...
gute nacht
dit janchen
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