Mittwoch, 27. Februar 2008

Vorfreude


Hätte ich diesen Blogeintrag vor zwei Tagen geschrieben, wäre der Titel um einiges depressiver ausgefallen, denn mein Schatz musste nach 10 wundervollen Tagen wieder zurück nach Deutschland fliegen und fehlt mir seitdem fürchterlich.
Doch dieses wunderschöne Frühlingswetter hat es tatsächlich geschafft, mir wieder ein Lächeln auf das Gesicht und Flausen in den Kopf zu zaubern und so schnappte ich mir vorhin die Camera und habe die Frühlingsboten in unserem Vorgarten festgehalten und diese wunderschönen Rosen, die mir Bernd hier gelassen hat.









…und so warm waren die Steine…


Jetzt sitze ich im warmen Sonnenlicht und weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Vielleicht vor 12 Tagen? Es war Freitag und der letzte Tag vor halfterm, d.h. den Winterferien. Alle waren gut gelaunt – selbst die Lehrer :-) und ich besonders. Und aufgeregt. Unendlich aufgeregt und da mir viele von euch immer sagen, mein Gesicht sage oft alles, wurde ich von so ziemlich jedem Kollegen (und einigen Schülern) angesprochen, warum ich denn so glühe und lächele.
Um an diesem Abend besonders schön auszusehen – auch wenn es andere Dinge in einer Beziehung gibt, die viel wichtiger sind, aber ich bin eben eine Frau – verbrachte ich dann schließlich ca. 2 Stunden in meinem liebsten Friseursalon Farah. Und immer an meiner Seite an diesem Abend war Janchen, die mir ständig gut zugeredet hat, jeden Stimmungsumschwung abgefedert hat und selbst in einer Paniksituation (Ich brauche Haarspray!!) einen kühlen Kopf bewahrt hat.
Das Ergebnis dieses Aufwands könnt ihr hier und im studivz bewundern (ja, Kathi hatte absolut Recht…):




Um ca. 21.00 war ich in der Liverpool St um meinen Schatz abzuholen und noch bevor er mich in den Arm nahm, machte er dieses Foto – und ich denke, es sagt mehr als Worte. Endlich vereint konnten wir dann auch unser 2,5-Jähriges zusammen begehen. Und so hat auch meine Geheimniskrämerei im letzten Blog ein Ende – als Bernd das letzte Mal hier war, hatte er gesehen, dass im Westend ein Monty Python-Musical namens „Spamalot“ läuft und wollte es unbedingt sehen. Und eines meiner kleinen Geschenke an ihn war eben ein solches Ticket. Doch dazu später.


Dieses Mal waren wir auch tatsächlich im Harrods und dort habe ich eine sehr einschneidende Erfahrung gemacht. Wir schlenderten durch die Luxuspräsentationshallen und plötzlich blieb ich bei Fendi stehen und starrte diese wunderschöne, unglaublich filigran verarbeitete Tasche an.



Es ist unglaublich – und dabei bin ich alles andere als ein material girl, doch in diesem Moment wünschte ich mir, richtig reich zu sein. Denn, man hole noch einmal tief Luft, dieses Schmuckstück kostete ca. €2.300.
Um so größer dann auch meine Überraschung als die Verkäuferin auf mich (in Chucks) zukam – doch nicht, um mich zu verscheuchen, sondern „um mir mal zu zeigen, wie die Tasche sich öffnen lässt“. Toll, ich habe mich jetzt also in eine Tasche verliebt, deren Gegenwert eine deutsche Durchschnittsfamilie einen Monat lang unterhält.


So muss es Kathi gegangen sein, als sie meinte, in Oxford hätte sie der heimliche Wunsch beschlichen, sehr reiche Eltern zu haben und in dieser renommierten und einfach unglaublich schönen Universität zu studieren.

Doch das wird wahrscheinlich nichts, Kathilein. Dann eben Göttingen und H&M (oder zumindest Accessorize?).

Apropos Oxford: Janchen und ich sind gestern in die Planung unserer Südenglandtour eingestiegen und sie wird uns wohl Ende April nach Oxford, Bristol, Bath und Bournemouth führen. Ich freue mich schon darauf, euch Jane Austen-Postkarten zu schicken und meine Füße im Meer zu baden.
Letzte Woche war auch die Londoner Fashion Week und so blieb es nicht aus, dass mitten auf der Straße Designerkleider hin und her geschoben wurden und so erhaschte ich diese Fotos. Neben dem Natural History Museum wurde der Park gesperrt und beherbergte einen Schauplatz der Fashion Week.




In selbigem konnten wir dann stundenlang Dinosaurier, merkwürdige Meerestiere und die Entstehung der Erde bewundern. Seit Neuestem gibt es auch ein Darwin Centre im Natural History Museum. Schon die Eingangshalle mit passendem Iguanodon (?)-Skelett ist sehr eindrucksvoll.








Doch mein „Tier des Tages“ ist dieser possierliche Zeitgenosse – der Tiefseeangler. Links sehen wir ihn vor, rechts nach dem Abendbrot. Igitt.





Und so fühlte ich mich auch in meine kindliche Dinosaurierphase zurückversetzt… und doch muss man sagen, dass Museumsshops auch ihr Anziehungskraft haben, weil man dort die Skurrilsten Dinge findet. Wie etwa dieses tolle Gerät:




Damit soll man Spinnen fangen (oder greifen?) können und sie – mit gebührendem Sicherheitsabstand - in die Freiheit begleiten. Doch ehrlich gesagt, ist mein Ekel vor diesen Monstern so groß, dass ich mich selbst schüttele, wenn ich sie das zeitliche Segnen lasse, indem ich sie wegsauge. Ja, es mag eklig sein, doch Leute!! Es sind widerliche Spinnen und die können hier in England furcht erregend groß werden. Fragt doch Jana, wenn ihr mir nicht glaubt.

Danach fuhren wir zum Buckingham Palace und flanierten durch den Green Park. Auf jeden Fall hatten wir sehr viel Zeit zum Quatschen und Händchenhalten, was wirklich gut getan hat.





Donnerstag dann trafen wir uns endlich mit Carina und Jana um zum Leicester Sq zu fahren. Carina ist wirklich eine total süße und sehr musikalisch. Es war wirklich schön, mit ihr und Janchen unterwegs zu sein und bestimmt hat Jana auch noch ein paar passende Fotos in ihrem Blog parat?
Und so gingen wir abends, nachdem wir ein schönes Dinner in einem der 2 (!) Bella Italias genossen haben. Man bedenke nur, welche Tragödien sich aufgrund der doppelten Namensvergabe auf dem Leicester Sq schon ergeben haben müssen. Er sitzt im einen Bella Italia – sie im anderen und nach Stunden gehen sie enttäuscht nach Hause. Furchtbar.

Danach gönnten wir uns alle noch eine Portion Häagen Dasz und sahen dabei die perversen Auswüchse elterlichen Humors/Geschmacks:




Dieser arme Junge und jedes Mal, wenn er sich nach vorn beugte, sah es aus, als würde die Ratte auf seinem Kopf mitessen. Für seine Eltern mag das witzig sein, doch dieser Junge trägt bestimmt bleibende Schäden davon.




Danach war es Zeit für Spamalot - das wirklich ser stark an den Film angelehnt ist und vor allem auch eine Parodie auf das Musicalgenre an sich ist. Dennoch waren einige Gags einfach wundervoll, wenn auch zum Großen Teil aus dem Film bekannt und auch die Songs waren gut. Doch am Besten gefiel mir das komplette Bühnenbild in Monty Python-Manier.
Samstag dann kam Tati zu Jana und wir machten mal wieder den North Star unsicher, um dann einen feucht fröhlichen Abend in Janas Wohnzimmer ausklingen zu lassen. Nunja, und Sonntag hieß es dann wieder – Sunday Roast Dinner zu viert.

Und schon waren 10 wunderschöne Tage rum und Jana und ich sind wieder zu zweit allein, wie wir feststellten und versuchen wieder, unseren Schülern die deutsche Sprache und Kultur näher zu bringen. Auch wenn sie dabei, wie heute in Northolt meine 11er Jungs, die kuriosesten Einfälle haben:

Schüler A: Wie geht’s?
Schüler B: Mir geht’s schlecht, ich habe eine Hodenentzündung.


Oh Gott. Naja, wenigstens haben sie Spaß :-).
Doch morgen schon kommt mich Sandra besuchen und darauf freue ich mich jetzt ungeheuer.
Eure Leene

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